Wem gehört unsere Angst?

Written by on 9. September 2022

Angst
nimmt uns Energie, Kraft, sie
erschüttert unser Vertrauen, lässt
uns an unseren Fähigkeit zweifeln.

Angst
beschränkt unsere Fähigkeit, klar
zu denken.

Angst
raubt uns einen Teil unserer
Handlungsfähigkeit.

Angst
macht uns formbarer, lässt uns
folgen und weniger hinterfragen.

Angst
gefährdet unseren Mut.

Wie lernen wir unseren Ängsten zu begegnen, mit ihnen umzugehen?
Wir bilden für den jeweiligen „Angstumgang“ ein

Muster, das abgespeichert, programmiert im Unterbewusstsein ein Verhalten auslöst.

Ein meist unbewusstes Handeln.
Ich habe gelernt, was ich
(persönlich) für gefährlich halte. In
meiner Vergangenheit definierte
ich also meine Ängste und meinen
Umgang damit.
Logisch, oder? So hat jeder sein
individuelles „Angstspektrum“ er-
fahren sowie seinen (un)be-
wussten Umgang damit. Denken
wir z.B. an die Angst vor
Dunkelheit, dem dunklen Keller.
Der Eine hat panische Angst,
der andere wundert sich darüber.
Zitat Epiktet: „Es sind nicht die
Dinge, die uns beunruhigen,
sondern die Meinungen, die wir
von den Dingen haben.“
Diese Meinungen kann man als
vergangene Erlebnisse deuten, ob
direkt oder via Medien oder auch
durch Erzählungen. Auf Angst
einflößende Filme reagieren wir
mit einem ähnlichen Gefühl, so als
wäre die Situation real. Denken wir
an ähnliche Headlines, Berichte,
Reportagen.
Diese Erlebnisse haben wir
emotional als Angst abge-
speichert. Treten gleiche oder
ähnliche „Erlebnisse“ wieder auf,
aktualisieren sich Ereignisse und
damit die Emotion. Wir transpor-
tieren die negative Erfahrung, das
negative Erleben in die Gegen-
wart. Wir speichern also im
Langzeitgedächtnis über unsere
Emotionen. Vor allem die Amygdala im
limbischen System ist für die Entstehung von
Angstgefühlen zuständig.
Werden Ängste oft getriggert oder
gehen unsere Gedanken dorthin,
dann verfestigen sich Muster und
Handeln. So könnten wir dauerhaft
in Angstzuständen leben.
Gerne versuchen wir Ängste eher
zu unterdrücken als uns ihnen zu
stellen, auf Konfrontation zu
gehen. Wir „möchten“ sie auf
verschiedenste Art und Weisen
unterdrücken. Doch wie ein Ball,
den wir permanent unter Wasser
drücken wollen, kommen sie
immer wieder hoch.
Suchen wir eine Lösung im
Außen?
Wir lesen von Multimillionären, die
Existenzängste haben. Lösen wir
das Problem nicht im Inneren,
können auch Milliarden Dollar nicht
helfen. Im Gegenteil, voraus-
sichtlich verschlimmert sich die
Angst.
Was kann helfen?
Gehen wir in eine Beobachterrolle.
Beobachten wir unsere Emotionen,
die meist nicht zu verhindern sind,
aber wir den für uns passenden
Umgang finden können.
Stellen wir uns Fragen:
„Was passiert gerade in mir? Wie
reagiere ich? Warum in dieser Art?

Hilft mir diese Art bei der Problem-
lösung? Was möchte ich wirklich?
Wann oder wie fühle ich mich gut?“
Beantworten wir diese Fragen
„konstruktiv“, dann können wir die
„Ernsthaftigkeit“ der Situation
besser annehmen und akzep-
tieren. Oder ändern, so dies aktuell
in unserer Macht steht.

Wie in einer Achtsamkeits-
meditation – oder nennen wir es
einfach ein „Insichgehen unter
Ausschluss äußerer Ablenkung“ –
beobachten wir aufkommende
Gedanken, nehmen sie bewusst
zur Kenntnis, werten und beur-
teilen sie nicht, lassen sie „gehen“.
Gefühle und die auto-matisch
entstehen körperlichen Reaktionen
(z.B. Hormonausschüttung) wer-
den reduziert oder ganz vermie-
den. Unsere Gedanken können
zur Ruhe kommen.
Versuchen wir dies aktiv in Phasen
oder Situationen, in denen wir
unruhig, ängstlich oder unsicher
sind.

Natürlich spielen auch immer
unsere Erwartungen (die Zukunft)
eine große Rolle. Was visu-
alisieren wir, wohin gehen unsere
Gedanken. Verstärken wir die
Angst, sorgen wir mit unseren
(negativen) Gedanken dafür, dass
die Wahrscheinlichkeit des Ereig-
nisses größer wird?
Durchaus.
Denken wir dagegen „realistisch-
optimistisch“, ohne Zweifel an
einen guten Ausgang oder Um-
gang, erleichtert dies das Leben
mit der Angst.
Macht es uns sogar stärker?
Das Thema Angst hat mal mehr,
mal weniger Einfluss auf unser
Leben, beeinflusst es negativ, aber
auch positiv, denn Angst kann uns auch schützen.
Beschäftigen wir uns mit diesem
„lebenswichtigen“ Thema.
Klären wir die Angst und ihre
Folgen im Innen („wo sie zuhause
ist“), lernen wir zu erkennen, zu
beobachten und mit ihr umzu-
gehen.
Vertrauen wir,
bleiben wir kraftvoll,
kreativ und zweifelsfrei.



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